Bleibt alles anders

Nachdem ich nun 12 Jahre lang für ein und dieselbe Firma gearbeitet habe und vor allem für die letzten vier Jahre „anstrengend“ eine viel zu nette Bezeichnung ist, hat sich in 2015 gerade im beruflichen Bereich eigentlich alles geändert.

„Gott sei Dank!“ rufe ich laut in die noch morgendlich stille WG-Küche. Das ist übrigens auch so eine Veränderung. Von einer kleinen eigenen Wohnung in eine große 2-Personen-WG. Aber zurück zum eigentlichen Thema. Noch nie fiel mir ein beruflicher Abschied so leicht und plötzlich hatte ich so viel Zeit für mich selbst, wie quasi noch nie.

Was also tun? Schon Mitte letzten Jahres war mir klar, dass ich die Chance nutzen und ins Ausland will und dass es nach allen den Jahren inhaltsleerer Corporate Identity endlich etwas Soziales sein muss. Wenn man dazu das Internet befragt bekommt man ungefähr 163.000 Ergebnisse in 0,34 Sekunden. Ratlos schaute ich Google an, Google blickte herausfordernd zurück. Aber irgendwo muss man ja anfangen, also Kaffee aufgefüllt und frisch ans Werk. 3 Kaffee, diverse Horrorberichte und ca. einen halben Tag später konnte ich eins festhalten: Freiwilligenarbeit im Ausland kann für die entsprechenden Anbieter fast genauso lukrativ sein, wie meine ehemalige Position im Marketing und vor allem durchaus nicht ungefährlich für den jeweiligen Volunteer. http://www.sueddeutsche.de/reise/freiwilligenarbeit-in-costa-rica-horrortrip-ins-paradies-1.1730132. Ab weder möchte ich mich mit Drogenbanden anlegen, noch möchte ich Geld, dass für einen entspannten Urlaub reicht, dafür ausgeben, irgendwo ein paar kleine Äffchen aufzupäppeln. Also einen 4. Kaffee aufgesetzt und weitergesucht. Und dann fand ich mit Hilfe einer Freundin das hier: www.fairmail.info

 

Ein kleines holländisches Unternehmen mitten in Peru. Das Konzept ist simpel. Fairmail ist ein soziales Unternehmen, dass Fair Trade Grußkarten produziert. Die Motive dafür kommen von einer kleinen Gruppe von Kindern bzw. Jugendlichen, die von freiwilligen Fotografen dabei angeleitet und unterstützt werden. Ein perfekteres Projekt gibt es für mich kaum.

Also habe ich mich die letzten Monate noch viel intensiver mit der Fotografie beschäftigt, diverse Kurse belegt und vor allem Spanisch gelernt. Eine definitiv anstrengende und trotzdem tolle Zeit in den letzten Wochen. Die Weihnachtsvöllerei und das Faulenzen auf der Couch hatte ich mir also redlich verdient. Und nicht nur das, auch meine Bewerbung war erfolgreich, ich werde ab dem 24.02. bis Anfang Mai in Peru bei diesem kleinen wundervollen Fotoprojekt in Peru mitmachen. Und sollte alles andere auch so laufen, wie ich mir das wünsche, steht danach eine Ausbildung an der Foto-Akademie in Köln an. Wenn ich jetzt so mit der leeren Kaffeetasse in der Hand aus dem WG-Küchenfenster raus und gedanklich zurückblicke, dann mussten viele Dinge genau so kommen, wie sie gekommen sind, damit ich heute an diesem Punkt stehe und hoffentlich erfolgreich weitermachen kann. Denn nichts bleibt, außer der Veränderung.

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